Die Anthroposophische Medizin wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rudolf Steiner und Ita Wegmann entwickelt. Die Anthroposophie unterscheidet vier Ebenen oder Schichten der Wirklichkeit. An allen vier Ebenen hat der Mensch aber zumindest unbewusst Anteil durch seine vier Wesensglieder, die jeweils einer dieser Ebenen angehören. Im einzelnen sind das:
Krankheit besteht im Sinne dieser Lehre darin, dass die gesunde Wechselwirkung dieser
Wesensglieder in irgendeiner Weise gestört ist. In der näheren Bestimmung dieser Störung im vorliegenden Einzelfall besteht im wesentlichen die anthroposophisch-menschenkundliche Diagnose, die
als eine Erweiterung oder Ergänzung der konventionellen Diagnose angesehen wird.
Spezifisch anthroposophische Arzneimittel beruhen auf dem Postulat, dass mineralische, pflanzliche und tierische
Substanzen in jeweils spezifischer Weise die Wechselwirkung der menschlichen Wesensglieder beeinflussen können. Vielfach werden diese Substanzen in homöopathischer Form verabreicht. Eine besondere Bedeutung hat hier die Misteltherapie bei Krebserkrankungen erlangt. Daneben gibt es auch nicht-medikamentöse Therapieformen wie die Heil-Eurythmie, die Rhythmische Massage und die Anthroposophische Kunsttherapie.
In meiner Praxis finden vor allem die Arzneimittel basierenden Therapieformen Anwendung,
einen hohen Stellenwert hat bei entsprechender Indikation die Misteltherapie.