Blutegel - Aderlass - Schröpfen - Baunscheidttherapie

Die ausleitenden Behandlungsverfahren beruhen auf der Idee "schlechte", "krankmachende" oder "giftige" Stoffe aus dem Körper auszuleiten.

Verschiedenartige Verfahren werden weltweit seit Jahrtausenden angewandt.

Die Anwendungen sind je nach Kultur sehr unterschiedlich.

In meiner Praxis biete ich Ihnen die Behandlung mit Blutegeln, den Aderlass, das Schröpfen sowie die Baunscheidttherapie an.

Blutegel
sind seit Jahrhunderten bekannt wegen ihrer Verwendung in der Medizin zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Zur Blutegelbehandlung eignet sich der natürlich in Europa, Nordafrika und Kleinasien vorkommende Hirudo medicinalis sowie der aus Ungarn stammende Hirudo officinalis (Hirudo verbana).
Außerhalb des Wassers bewegt sich der Medizinische Blutegel mit Hilfe von zwei Saugnäpfen an den Körperenden fort. Erwachsene Tiere werden ausgestreckt bis zu 15 cm lang und bei hellem Licht ist eine Rückenzeichnung zu erkennen. Hirudo medicinalis hat eine bräunliche bis olivgrüne Farbe, rötliche Streifen auf dem Rücken und schwarze Flecken auf dem Bauch. Der Ungarische Blutegel besitzt jedoch einen grünen Bauch. Blutegel sind langlebig: Sie werden erst mit drei Jahren geschlechtsreif und werden über 30 Jahre alt.
Durch den übertriebenen Einsatz medizinischer Blutegel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die natürlichen Blutegelbestände stark verringert. Mittlerweile sind medizinische Blutegel in Europa nur noch in wenigen Gebieten in ihrer natürlichen Umgebung zu finden und stehen beispielsweise in Deutschland und der Schweiz unter Naturschutz. Die in meiner Praxis verwendeten Blutegel kommen ausschließlich von der Biebertaler Blutegelzucht (www.blutegel.de).
Obwohl Blutegel Zwitter sind, benötigen sie einerseits einen Geschlechtspartner und andererseits Blut, um sich fortzupflanzen und Jungtiere zu produzieren. Nach der Paarung werden bis zu 20 Eier außerhalb vom Wasser abgelegt und in Kokons eingesponnen. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die jungen Blutegel von kleinen Wirbellosen, die sie fressen oder aussaugen; sie saugen jedoch auch an Fröschen.
Blutegel saugen sich an der Haut von Tieren oder Menschen fest, um dann die Haut (mit Hilfe eines natürlichen Schmerzmittels in ihrem Speichel) schmerzfrei aufzubeißen. Mit ihren Beißwerkzeugen durchdringen sie selbst dickes Rinderfell in wenigen Sekunden. Anschließend kann ein Egel in etwa 30 Minuten bis zum Fünffachen seines Körpergewichts an Blut saugen.
Der Medizinische Blutegel dickt aufgenommenes Blut noch während des Saugens ein; das Wasser wird über die Haut ausgeschieden. Das gesaugte Blut wird im Körper des Egels mit Hilfe von Bakterien konserviert, der Blutegel muss danach bis zu einem Jahr lang keine Nahrung mehr aufnehmen.
Medizinische Wirkung
Blutegel sondern über den Speichel etwa 20 verschiedene Substanzen in die Bisswunde ab, darunter die Blutgerinnungshemmer Hirudin und Calin. Aus diesen Stoffen ergibt sich in Verbindung mit der entzündungshemmenden Wirkung von Eglin auch eine der wichtigsten medizinischen Heilwirkungen des Blutegels.
Die Wirkstoffkombination wirkt entzündungshemmend, durchblutungssteigernd und lindert Schmerzen.
Nach Erreichen der Sättigung fällt der Blutegel von selbst von seinem Opfer (dem Patienten) ab.
Blutegeltherapie in meiner Praxis:
Ich biete Ihnen die Blutegelbehandlung für alle sinnvollen Indikationen an. Die Egel kommen aus der Biebertaler Bluegelzucht.
Da ich nicht ständig Blutegel in der Praxis habe, müssen Sie mindestens 8 Tage vor der gewünschten Behandlung einen Termin vereinbaren, damit ich die Blutegel bestellen kann.
Die Blutegel sollten sich dann noch einige Tage von der Reise erholen.
Am Tag der Behandlung duschen Sie bitte ohne Seife oder Duschbad und verwenden kein Parfüm oder Bodylotion, damit der Blutegel auch beißt.
Nachdem der Blutegel von seinem Opfer (in unserem Fall dem Patienten) abgelassen hat, werden die Bissstellen gut verbunden um das Blut der gewünschten Nachblutung aufzusaugen.


Beim Aderlass wird dem Patienten eine der Konstitution, angemessene Menge Blut aus einer Armvene entnommen.

Auf Wunsch kann der Aderlass, wie von Hildegard von Bingen beschrieben, nach der Mondphase gemacht werden.

Das abgenommene Blut wird durch eine sogenannte "Blutschau" begutachtet, dabei können wertvolle Hinweise auf Erkrankungen zu Tage treten.

Viele Patienten nutzen die "Blutabnahme" aber auch gleich für ausführliche Laboruntersuchungen.

Der Aderlass hat zahlreiche positive gesundheitliche Wirkungen, hier sei nur die blutdrucksenkende, entgiftende, harnsäuresenkende und immunstimulierende Wirkung genannt.

Aderlasstermine nach Hildegard von Bingen finden Sie auf der Seite "Sprechzeiten / Aktuelles" sowie auf der Seite "Hildegard von Bingen".

Das Bild stammt von James Gillray aus London um das Jahr 1805.


Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren, bei dem auf einem begrenzten Hautareal ein Unterdruck aufgebracht wird. Es wird typischerweise in der Alternativmedizin eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Verfahren.

Das Schröpfen ist in der ganzen Welt seit alters her bekannt.

Beim Schröpfen wird in sogenannten Schröpfgläsern oder Schröpfköpfen ein Unterdruck erzeugt. Diese Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt. Der Unterdruck wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Luft im Schröpfkopf erhitzt und dieser sofort auf die Haut des Patienten gesetzt wird. Das Erhitzen erfolgt durch einen in Alkohol getauchten Wattebausch, der angezündet wird.

Die Lage der Schröpfstellen orientiert sich am Tastbefund , d. h. es wird im Bereich von Myogelosen (muskuläre Verhärtungen) geschröpft. Je nach Lage der Schröpfstellen kann über den kutiviszeralen Reflex ein inneres Organ beeinflusst werden. Die Zuordnung der Organe zu den Hautstellen ist durch die Head-Zonen bekannt und lässt dadurch Rückschlüsse auf belastete innere Organe zu.

Lokal entsteht durch das Saugen beim Schröpfen ein Extravasat und in der Folge ein Hämatom. Blutiges Schröpfen führt lokal zu einem Blutverlust und dadurch zu einer Entschlackung vor Ort.

Beim blutigen Schröpfen wird, bevor das Glas mit Unterdruck aufgesetzt wird, die Haut mit einer Blutlanzette oder einer Akupunkturnadel angeritzt.

Dem gegenüber steht das trockene Schröpfen, bei dem das Schöpfglas auf unversehrte Hautstellen gesetzt wird.

Bei der Schröpfkopfmassage wird das Schröpfglas auf unversehrte Hautstellen gesetzt, die zuvor eingeölt wurden.

Der Schröpfkopf wird dann über eine bestimmte Stelle verschoben, was eine stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als eine klassische Massage hat.


Geschichte des Schröpfens

Zuerst haben die Menschen mit Steinmessern Verhärtungen an der Körperoberfläche (z. B. bei Furunkeln oder Entzündungen) eingeritzt und mit dem Mund und später mit Kuhhörnern ausgesaugt.

Schröpfen mit Schröpfköpfen wurde schon 3300 v. Chr. in Mesopotamien und durch griechische und ägyptische Ärzte im klassischen Altertum betrieben und war in ähnlicher Form aber auch bei den alten Chinesen bekannt. Die theoretische Grundlage in der Antike war die Humoralpathologie, die Erkrankungen auf eine Entmischung der Säfte im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten mit Schröpfköpfen wieder ausgeglichen werden.

In der chinesischen Medizin ging man als theoretische Grundlage des Schröpfens von einer Stagnation von Blut und Qi aus. Auch haben unabhängig von der europäischen Entwicklung die Schamanen vieler indigener Völker ähnliche Krankheitstheorien entwickelt. Sie praktizieren das Aussaugen böser Geister und Miasmen bis heute.

Schröpfen kann bei einer Vielzahl von Beschwerden hilfreich sein, unter anderem bei Migräne, Rheuma, Bandscheibenproblemen, Hexenschuss, Knieproblemen, Karpaltunnelsyndrom, Bluthochdruck, Ischias, Mandelproblemen (hierbei insbesondere in der Sonderform des Röderns), Bronchitis, Asthma, Kopfschmerzen, Nierenschwäche, Wetterfühligkeit, Hypotonie, Müdigkeit, Depressionen, Schwächezuständen, Verdauungsproblemen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Fieber, Erkältung und Grippe.

Auf dem Bild ist eine Schülerin zu sehen, deren Haut mit einem sogenannten Lebenswecker behandelt wurde. Die Haut wurde danach mit einem speziellen Öl eingerieben und zwei Schröpfköpfe aufgesetzt.

Die Baunscheidttherapie ist ein Behandlungsverfahren, das um 1840 von Carl Baunscheidt (1809 - 1873) stammt.

Es zählt zu den ausleitenden Verfahren und ist in dieser Form fast nur in Deutschland verbreitet. Mit dieser Methode werden chronische Entzündungen, Schmerz- und Reizzustände, Verkrampfungen, Rheumatismus, Gicht, Multiple Sklerose, Lungenleiden, Bandscheibenschäden, Migräne und anderes behandelt.


So findet man uns

In Dachau Süd, gleich gegenüber der Marienkirche, über der Marienapotheke, gut zu erreichen mit der Buslinie 724 vom S-Bahnhof Dachau, Parkplätze vor der Praxis / Apotheke.

Heilpraktiker Rupprecht - Pfarrer-Kölbl-Straße 9 - 85221 Dachau

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